Was ist eine Selbstauskunft?
„Für den Vertragsschluss benötigen wir noch eine aktuelle Selbstauskunft.“
Hiermit ist üblicherweise eine Bonitätsauskunft gemeint, mit deren Hilfe sich der potenzielle Vertragspartner einen Überblick über die finanzielle und wirtschaftliche Situation machen kann.
Mit Selbstauskunft im datenschutzrechtlichen Sinne ist aber eine Datenauskunft gemäß Artikel 15 der EU-Datenschutzgrundverordnung – kurz DS-GVO – gemeint. Anders als die Selbstauskunft, die bei Auskunfteien eingeholt werden kann, bietet die Datenauskunft gemäß DS-GVO einen Überblick über sämtliche personenbezogene Daten, die von der datenschutzrechtlich verantwortlichen Stelle verarbeitet werden.
Die wichtigsten Fragen im Überblick
Was ist eine Datenauskunft?
Die Datenauskunft umfasst dein Recht als betroffene Person eine Bestätigung von der verantwortlichen Person zu verlangen, die sich um die Verarbeitung der personenbezogenen Daten kümmert, um zu erfahren, ob personenbezogene Daten zu deiner Person verarbeitet werden. Sofern dies der Fall ist, hast du ein Recht auf Auskunft über diese personenbezogenen Daten.
Der Verantwortliche ist dann verpflichtet, eine vollumfängliche Auskunft zu erteilen. Diese muss u.a. die Verarbeitungszwecke erklären und aufführen, welche Kategorien personenbezogener Daten verarbeitet werden. Außerdem muss angegeben werden, ob bzw. welchen Dritten gegenüber diese Daten offengelegt werden. Im Grunde handelt es sich bei der Datenauskunft gem. Art. 15 DS-GVO also um eine Datensammlung, die die über dich gespeicherten personenbezogenen Daten auf einen Blick zusammenfasst.
Was steht in der Datenauskunft?
Die Datenauskunft umfasst alle personenbezogenen Daten, die zu deiner Person verarbeitet werden. Der Inhalt der Datenauskunft ist gesetzlich vorgegeben und persönliche Daten müssen auf eine transparente Art und Weise dargestellt werden.
Inhalt der Datenauskunft:
- Verarbeitungszweck
- Dauer der Speicherung
- Kategorien personenbezogener Daten, die verarbeitet werden
- Empfänger der Daten, gegenüber denen die personenbezogenen Daten offengelegt worden sind oder noch offengelegt werden
Was kostet eine Datenauskunft?
In regelmäßigen, nicht unverhältnismäßig kurzen Abständen steht dir als Verbraucher nach Art. 15 DS-GVO beispielsweise von einer Auskunftei eine kostenlose Datenauskunft zu. Wenn es zu unverhältnismäßig häufigen Anfragen kommt, kann die auskunfterteilende Stelle hierfür „ein angemessenes Entgelt auf Grundlage der Verwaltungskosten“ verlangen.
Wer eine Datenauskunft beantragen möchte, kann sich bei dem jeweiligen Unternehmen direkt an die Stelle wenden, die dort für den Datenschutz verantwortlich ist.
Kostenlose Datenauskunft
Wenn du schnell und unkompliziert einen Überblick über deine gespeicherten Daten gewinnen möchtest, ist es empfehlenswert, dein Recht auf die in der Regel kostenlose Datenauskunft in Anspruch zu nehmen.
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