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Ich bin Betrugsopfer – was kann ich jetzt tun?

Haben Betrüger beim Online-Shopping mit deinen personenbezogenen Daten eingekauft? Bist du Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden – aber alle Welt denkt erstmal, dass du eingekauft und nicht bezahlt hast? Wenn dir das passiert ist, solltest du sofort aktiv werden!

Redaktions-Team | Dez. 15, 2023 7 min
Bin ich ein Opfer von Betrügern geworden?

Wie erkennt man einen Identitätsdiebstahl?

Ist es tatsächlich zu einem Identitätsdiebstahl gekommen oder liegt zumindest der Verdacht nahe, gilt es, schnell zu handeln. Je zügiger der Datenmissbrauch bei den entsprechenden Institutionen gemeldet wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, den „Datendieb“ zu fassen und den Schaden möglichst gering zu halten.

Folgendes deutet auf einen Identitätsdiebstahl hin:

  • Vom eigenen Bankkonto werden unerklärliche Beträge abgebucht.
  • Unternehmen oder Kreditinstitute stellen unbekannte Zahlungsforderungen.
  • Persönliche Passwörter werden für ein Benutzerkonto nicht mehr akzeptiert; das Benutzerkonto wurde möglicherweise gesperrt.

Wichtig

Falls du Opfer eines Identitätsdiebstahls bist und deswegen Post von uns erhalten hast, dann nehme bitte direkt Kontakt mit uns auf! Nur so können wir den Vorgang klären und weitere Unannehmlichkeiten vermeiden!

Schicke uns am besten eine Nachricht über unser Online-Kontaktformular. Wähle dort den Punkt „Betroffener von Identitätsdiebstahl“ aus, so wird der Vorgang an den richtigen Ansprechpartner weitergeleitet.

Das kannst du tun, wenn Fremde auf deinen Namen eingekauft haben

Das oberste Gebot bei einem Identitätsdiebstahl: Sofort handeln! 


1. Läuft schon ein Inkassoverfahren? Dann melde dich dort direkt!

Hast du einen Inkassobrief von uns oder einem anderen Inkassounternehmen bekommen und bei der im Schreiben vermerkten Firma aber gar nichts bestellt? Ignoriere den Brief bitte nicht! Melde dich so schnell wie möglich! Nur so können wir den Betrug aufklären und vielleicht sogar herausfinden, wer die Waren bestellt und erhalten hat. 
 
Wenn du bereits einen Mahnbescheid erhalten hast, kannst du innerhalb von zwei Wochen ab Zustellung des Mahnbescheides dagegen Widerspruch einlegen. 

2. Erstatte Anzeige und hole dir Hilfe

Zeige die Betrüger bei der Polizei wegen Datenmissbrauchs an. Wir können dir ein vorausgefülltes Anzeigen-Formular mit Informationen zu dem bei uns laufenden Vorgang zusenden, dass du an die Polizei senden kannst. Wenn dir der „Datendieb“ nicht namentlich bekannt ist, kannst du die Strafanzeige gegen „unbekannt“ erstatten. Die Polizei wird dann ihr Möglichstes tun, um den tatsächlichen Verursacher zu ermitteln. Lasse dir eine Kopie der erstatteten Strafanzeige aushändigen. Diese brauchst du als Nachweis für andere Gläubiger, dem Social-Media-Portal, der Bank oder anderen betroffenen Stellen.  

Auch Verbraucherzentralen können gegen eine geringe Gebühr unterstützen. Du findest die Adresse der für dein Bundesland zuständigen Verbraucherorganisation im Internet. 

Droht die Situation zu komplex oder der Schaden so hoch zu werden, ist es ratsam einen guten Rechtsanwalt an seiner Seite zu haben – spätestens dann, wenn es um die Frage geht, wer für den entstandenen Schaden aufkommt. Auch wenn es zu einem strafrechtlichen oder zivilrechtlichen Verfahren kommt, ist rechtlicher Beistand angebracht. 

 

3. Schütze dich vor erneutem Datenmissbrauch

Sperre deine Benutzerkonten und ändere deine Passwörter.

Wurden deine Zugangsdaten missbraucht, dann sperre alle deine Zugänge so schnell wie möglich telefonisch oder online. Die Hotline-Nummern findest du auf der jeweiligen Homepage, viele sind Rund um die Uhr für diese Notfälle besetzt. 

Vergebe für alle Logins neue Passwörter. Nutze längere, „starke“ Passwörter mit Zahlen und Sonderzeichen. Am besten sind Kombinationen, die nicht in Wörterbüchern stehen. Überlege dir beispielweise einen Satz und nehme von jedem Wort nur den Anfangsbuchstaben. Verwende verschiedene Passwörter und nutze als doppelte Sicherheit die Zwei-Faktor-Authentifizierung oder einen Passwort-Manager. 

Überlege, woher die Kriminellen deine personenbezogenen Daten haben könnten. Klicke nicht auf Links, deren Absender du nicht kennst oder dir komisch vorkommen. 

4. Informiere dein Umfeld

Gebe allen Bescheid, von denen du Geld erwartest und richte sichere Transaktionswege ein, beispielsweise für Internet-Händler, Auktionsplattformen oder ähnliches. 
Informiere schnellstmöglich deine Bank und Auskunfteien, wie beispielsweise die SCHUFA Holding AG, über den Missbrauch deiner personenbezogenen Daten. Auskunfteien bewerten die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern und haben spezielle Abteilungen, die sich mit Betrugsfällen beschäftigen. Sie haben die Möglichkeit, Betrugswarnungen für betroffene Konten an ihre Vertragspartner zu übermitteln.

Berichte deinen Freuden und deiner Familie, was dir widerfahren ist. Denn wenn deine E-Mail-Zugangsdaten gestohlen wurden, kann es sein, dass sich bei ihnen jemand unter deinem Namen meldet und unter einem falschen Vorwand um Geld bittet. Oder, dass die „Datendiebe“ versuchen, über deine Social-Network-Accounts bei all deinen Kontakten Spam Ware einzuspielen.

Wichtig

Bewahre alle Auszüge, Mitschriften und Kopien, die im Zusammenhang mit dem Identitätsdiebstahl stehen, unbedingt sorgfältig auf. Diese sind wichtig, um sich selbst vor falschen Anschuldigungen zu schützen!

Bewusster Umgang mit sensiblen Daten

Niemand kann sich hundertprozentig vor einem Identitätsdiebstahl schützen. Allerdings lässt sich die Wahrscheinlichkeit, dass man selbst Opfer eines Datenmissbrauchs wird, erheblich verringern, wenn man sich an einige einfache, aber wirkungsvolle Schutzmaßnahmen hält.

  • Personenbezogene Daten, die nicht an Dritte weitergegeben werden, können auch nicht missbraucht werden. Datensparsamkeit ist hier das Stichwort. Gebe nur die personenbezogenen Daten preis, die unbedingt nötig sind!
  • Achte genau darauf, wem du deine Daten anvertraust. Werfe einen Blick ins Impressum, auf die Angaben zum Datenschutz – Stichwort: DSGVO – und die Bewertungen anderer Verbraucher. Prüfe, ob die geforderten personenbezogenen Daten für die weitere Nutzung des Dienstes überhaupt notwendig sind oder ob unverhältnismäßig viele Abfragen getätigt werden.
  • Beispiel Online-Shop: Wenn bei der Bestellung in einem Online-Shop das Geburtsdatum keine Pflichtangabe ist, gibst du dieses auch nicht an.
  • Beispiel Fake-E-Mail: Nehme dich vor dubiosen E-Mails und Telefonanrufen in Acht – kein seriöses Unternehmen fragt auf diesem Weg vertrauliche personenbezogene Daten wie Passwörter, Adressen oder Geburtsdaten ab.

Was die Preisgabe persönlicher Informationen angeht, lautet die Devise: 
So viel wie nötig, so wenig wie möglich!  

Schutzmaßnahmen online und offline

ONLINE-Maßnahmen

OFFLINE-Maßnahmen

Starke und sichere Passwörter!
Verwende für unterschiedliche Plattformen auch unterschiedliche Passwörter. Verzichte dabei auf den Familiennamen, die eigenen Geburtsdaten oder den Namen der Haustiere.

Idealerweise hat jedes Passwort mindestens 10 Zeichen – bestehend aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.

Wechsle von Zeit zu Zeit auch wichtige Passwörter, um den Schutz weiterhin so hoch wie möglich zu halten.

Kontrolle und den Überblick über Finanzdaten!

Überprüfe mindestens einmal im Monat deine Kontoauszüge und Kreditkartenabrechnungen. So fallen unberechtigte Abbuchungen schnell auf und du kannst rechtzeitig reagieren.

Geräte und Betriebssysteme aktuell halten!

Für Computer und Mobilgeräte werden regelmäßig System-Updates zur Verfügung gestellt – installiere diese unbedingt immer zeitnah. So werden systembedingte Sicherheitslücken schnellstmöglich geschlossen.

Indem du das Betriebssystem, den Internetbrowser und die Anti-Virus-Software immer auf dem neuesten Stand hältst, schützt du dich einfach und äußerst zuverlässig vor Angriffen über das Internet. Die Updates schließen Sicherheitslücken und halten Viren, Spam Ware sowie unseriöse Webseiten von deinem Gerät und Home-Netzwerk fern.

Dokumente mit persönlichen Informationen sorgfältig vernichten!

Wenn du Dokumente mit persönlichen Informationen, wie Namen, Adressen oder gar der Kontonummer vernichten möchtest, solltest du dabei stets sorgfältig vorgehen.

Zu diesen Dokumenten gehören adressierte Briefumschläge/ Pakete/ Werbeprospekte/ Kataloge, aber auch insbesondere abgelaufene Ausweisdokumente, Bank- oder Versichertenkarten.

Die einfache Entsorgung über das Altpapier oder gar den Restmüll ist nicht sicher genug – am besten schreddern!

Vorsicht vor fremden WLAN-Verbindungen und Geräten!

Vorsicht vor fremden WLAN-Verbindungen und Geräten! Viele Einrichtungen und Geschäfte stellen öffentliche und kostenlose WLAN-Netzwerke bereit.

Allerdings führen besonders jene WLAN-Verbindungen, die ohne Passwort auskommen, bei ihren Nutzern zu einem unverschlüsselten Datenverkehr; dieser kann wiederum leicht von Kriminellen abgefangen werden. In einem solchen Fall empfiehlt es sich, auf dem eigenen Endgerät auf verschlüsselte Verbindungen zu setzen.

Grundsätzlich ist es ratsam, auf fremden Geräten sowie in öffentlichen WLAN-Netzwerken niemals Webseiten für Online- oder Kreditkartenbanking aufzurufen.

Persönliche Dokumente absichern!

Lagere wichtige Finanzunterlagen und persönliche Dokumente am besten in verschließbaren Schränken oder Schubladen.

Für sehr wichtige Dokument empfiehlt es sich, ein Bankschließfach zu mieten oder diese zumindest daheim im Safe zu lagern.

Zwei-Wege-Anmeldungen!

Immer mehr Online-Dienste setzen auf die Vorteile der Zwei-Wege-Authentifizierung. Hierbei wird ein Bestätigungscode übermittelt – meist per SMS oder E-Mail auf das Smartphone. Dieser Code muss bei der Anmeldung oder der Durchführung einer Transaktion zusätzlich zum Passwort eingegeben werden.

Die Zwei-Wege-Authentifizierung bietet ein optimales Maß an Sicherheit, um Online-Transaktionen zu tätigen.

Überblick über personenbezogenen Daten!

Ob und welche Daten über dich im Netz kursieren, lässt sich mithilfe von Suchmaschinen herausfinden. Zusätzlich kannst du auch direkt bei Unternehmen anfragen, welche Daten sie über dich gespeichert haben. Hier spricht man von einer sogenannten Selbstauskunft.

Sind die hinterlegten Informationen fehlerhaft oder veraltet, hat man das Recht, die Löschung oder Berichtigung der Daten zu fordern.

Apps und Dienste prüfen!

Bevor du dir eine App herunterlädst, solltest du dir genau anschauen, auf welche Funktionen und personenbezogenen Daten diese App zugreifen will.

Sei besonders vorsichtig im Umgang mit kostenlosen Apps, da sich diese häufig nicht nur über Werbung, sondern auch über das Sammeln und Verkaufen personenbezogener Daten finanzieren. 

Greife im Zweifel auf eine alternative App zurück oder informiere dich online über die Seriosität, um auf Nummer sicher zu gehen.