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Was ist eine Pfändung?

Kommen Konsumenten ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nach, kann sich der Gläubiger verschiedener rechtlichen Möglichkeiten bedienen, um einen Ausgleich der rückständigen Forderung zu erreichen. Eine davon ist die Pfändung. Dies ist aber erst zulässig, wenn bestimmte gesetzliche Voraussetzungen erfüllt sind.

Wir erklären dir, unter welchen Voraussetzungen eine Pfändung möglich ist, welche Pfändungsarten es gibt, sowie welche Rechte und Pflichten du in einem solchen Falle hast.

Redaktions-Team | Juni 21, 2023 3 min
Widerspruch

Welche Unterschiede gibt es bei einer Pfändung? 

Bei einer Pfändung wird grundlegend unterschieden zwischen:

  • der Pfändung von beweglichen Sachen und
  • der Pfändung von Forderungen sowie anderen geldwerten Rechten wie beispielsweise Lohn bzw. Gehalt, Rente etc..

Bei beweglichen Sachen handelt es sich etwa um Fahrzeuge, Möbel, technische Geräte, Schmuck, Wertpapiere etc.. Unbewegliche Sachen sind hingegen Immobilien und Grundstücke.

Die Pfändung von Forderungen und anderer Vermögenswerte erfolgt durch einen Pfändungs- und Überweisungsbeschlusses. Einen solchen Beschluss erlässt das Vollstreckungsgericht auf Antrag des Gläubigers. 

 

Welche Voraussetzungen müssen für eine Pfändung erfüllt sein? 

Pfändungsmaßnahmen sind nur unter strengen gesetzlichen Voraussetzungen möglich: 

Grundvoraussetzung für jede Pfändung ist ein sogenannter Vollstreckungstitel. Das kann etwa ein gerichtliches Urteil oder ein Vollstreckungsbescheid sein. Ehe eine Pfändung stattfinden darf, muss dem Schuldner dieser Titel in einem förmlichen Verfahren zugestellt werden. Erst danach kann der Gläubiger den Erlass eines gerichtlichen Pfändungs- und Überweisungsbeschluss beantragen.

Wichtig: Der Gerichtsvollzieher ist nicht dazu verpflichtet, vor der Pfändung zu klären, wem die gepfändeten Sachen tatsächlich gehören. Für ihn ist nur wichtig, dass sich die Sache im Gewahrsam des Forderungsschuldners befindet.

Was ist eine Vorpfändung?

Die sogenannte Vorpfändung ist insbesondere bei der Pfändung von Ansprüchen relevant, die ein Schuldner gegen dritte Personen wie beispielsweise gegenüber seinem Arbeitgeber hat. Aufgrund einer Vorpfändung darf der Arbeitgeber als Drittschuldner schon vor der eigentlichen Pfändung keine weiteren Zahlungen mehr direkt an den Schuldner leisten. Dadurch sichert sich der Gläubiger seinen Rang im Verhältnis zu anderen Gläubigern, die unter Umständen ebenfalls pfänden möchten. 

Die Vorpfändung verliert allerdings ihre Wirkung, wenn der Gläubiger die durch die Vorpfändung angekündigte Pfändung nicht innerhalb von einem Monat tatsächlich durchführt.

 

Wie lässt sich eine Pfändung beenden? 

Eine Pfändung wird erst dann aufgehoben, wenn die titulierte Forderung des Gläubigers samt der durch die Pfändung entstandenen Kosten vollständig ausgeglichen wurde. 

Die verschuldete Person hat es selbst in der Hand, wie lange eine Pfändung aufrecht erhalten bleibt. Durch zusätzliche freiwillige Zahlungen, neben der Pfändung, kann die Forderung zügiger ausgeglichen werden.

Identität

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aus Gründen der Lesbarkeit bei Personenbezeichnungen nur die grammatikalisch männliche Form verwenden. Gemeint sind stets Menschen jeder geschlechtlichen Identität.