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Was ist eine Bonitätsauskunft?

Ob Kontoeröffnung, Kreditantrag, Wohnungssuche oder Auto-Leasing: Es gibt viele Fälle, in denen eine Selbstauskunft benötigt wird. Bei dieser Selbstauskunft handelt es sich um eine Einschätzung Ihrer Kreditwürdigkeit. Diese Einschätzung wird durch Auskunfteien vorgenommen und heißt eigentlich Bonitätsauskunft.

Redaktions-Team | Okt. 4, 2022 6 min
Bonitätsauskunft - wie lautet die Definition?

Was ist eine Bonitätsauskunft?

Die Bonitätsauskunft gibt einen Überblick über Ihre Bonität und erlaubt es Ihrem Vertragspartner, das finanzielle Ausfallrisiko einzuschätzen, beispielsweise im Hinblick darauf, ob Sie zahlungsfähig und damit kreditwürdig sind oder eher nicht.

Banken, Autohäuser oder Vermieter können sich anhand der Bonitätsauskunft ein Bild von Ihrem Zahlungsverhalten als Kunde oder Mieter machen und so leichter abschätzen, ob das finanzielle Risiko, mit Ihnen einen Vertrag einzugehen, tragbar ist. Im besten Fall hilft Ihnen die Bonitätsauskunft, Ihren künftigen Vertragspartner von Ihrer Kreditwürdigkeit zu überzeugen.

 

Was ist der Unterschied zwischen einer Bonitätsauskunft und einer Datenauskunft?

Die sogenannte Datenauskunft gem. Art. 15 der EU-Datenschutzgrundverordnung – kurz DS-GVO – ist viel umfangreicher als die Bonitätsauskunft. Sie enthält eine Gesamtübersicht aller personenbezogenen Daten, die zu Ihrer Person von der datenschutzrechtlich verantwortlichen Stelle verarbeitet werden. Eine Datenauskunft kann aus datenschutzrechtlichen Gründen daher nur von Ihnen selbst bei einem Unternehmen, wie beispielsweise einer Auskunftei, beantragt werden.

Was steht in einer Bonitätsauskunft?

Auskunfteien haben die Möglichkeit, Daten der Vertragsparteien ihrer Kundschaft – etwa Mobilfunkanbieter oder Banken – abzufragen.

Für eine aussagekräftige Bonitätsauskunft stützt sich die Auskunftei auf verschiedene Kriterien zur Bonitätsprüfung und erfasst unterschiedliche personenbezogene Daten zum bisherigen Zahlungsverhalten. Dazu werden beispielsweise personenbezogene Daten über deine bisherigen Kredit-, Mobilfunk- und Leasingverträge oder die Anzahl deiner aktuellen Girokonten herangezogen. Es wird geprüft, wie deine Zahlungsmoral bisher war und ob du bereits in Zahlungsschwierigkeiten waren, etwa ob Mahnverfahren gegen dich laufen.

Aus den gesammelten personenbezogenen Daten ergibt sich der sogenannte Score-Wert. Dieser Wert zeigt beispielsweise auf, wie gut du deinen finanziellen Verpflichtungen nachkommst. Er klassifiziert das finanzielle Ausfallrisiko, also wie wahrscheinlich es ist, dass du nicht zahlen wirst.
Bei der Bonitätsauskunft gibt es nicht nur Schwarz und Weiß, denn der Score-Wert bewegt sich auf einer Skala von beispielsweise 0 bis 100 Prozent und kann je nach Auskunftei unterschiedlich bemessen werden. Es kann also auch sein, dass man zwar eine nicht sehr gute, aber doch ausreichende Bonität hat. Je nach Vertragspartner wird einem dann zwar eventuell ein Kredit- oder Leasingvertrag bewilligt, jedoch unter Umständen zu deutlich schlechteren Konditionen.

Positive Bonität

Häufig lesen Käufer oder Mieter die Formulierung „Bonität vorausgesetzt“ oder „eine positive Bonität wird vorausgesetzt“. Das bedeutet meistens, dass du einen Score-Wert erreichen musst, der als ausreichend bewertet werden kann, um als zukünftiger Vertragspartner überhaupt in Betracht zu kommen.

Negative Bonität

Eine nicht bezahlte Rechnung führt nicht gleich zu einer negativen Bonitätsauskunft. Wenn du allerdings fortlaufend Rechnungen und Mahnungen deiner Vertragspartner oder der anschließend von diesen beauftragten Inkassounternehmen ignorieren und es gegebenenfalls sogar zu einem Vollstreckungsbescheid oder gerichtlichen Urteil kommt, kann dies durchaus zu einer Einmeldung bei einer Auskunftei führen.

Jede Einmeldung bei einer Auskunftei kann Einfluss auf den sogenannten Score-Wert der Bonitätsauskunft haben. Bei einer negativen Bonitätsauskunft kann schon der Abschluss eines Mobilfunk- oder Mietvertrags zum Problem werden.
Du hast eine negative Bonitätsauskunft erhalten und der von dir beantragte Kredit wurde abgelehnt? Dann ist es an der Zeit, deine finanzielle Situation in Ordnung zu bringen.

Du solltest dich nicht von verlockenden Angeboten für schnelle Kredite ohne Bonitätsprüfung blenden lassen. Wird deine Bonität vor Abschluss des Kreditvertrags nicht geprüft, erhältst du einen Kredit nur zu ungünstigen Konditionen, mit denen du dann womöglich lange zu kämpfen haben wirst. Ein kurzfristig gewährter Kredit ohne vorherige Bonitätsprüfung mag wie die schnelle Lösung deiner Probleme wirken, kann aber auf lange Sicht in einer finanziellen Katastrophe enden.

Was kostet eine Bonitätsauskunft?

Die Bonitätsauskunft ist ein Produkt einer Auskunftei und daher in der Regel kostenpflichtig.

Je nachdem, welchen Service Sie bei der betreffenden Auskunftei auswählen, kann es zu unterschiedlichen Kosten für Sie kommen.


Wer bietet Bonitätsauskünfte an?

Wer eine Auskunft über seine Bonität beantragen möchte, kann sich an eine Auskunftei wenden. Auskunfteien sind – wie oft fälschlicherweise angenommen wird – keine staatlichen Behörden, sondern Wirtschaftsunternehmen.


Online Bonitätsauskunft

Üblich ist ein Versand der Bonitätsauskunft per Post. Allerdings setzt sich die Online-Bonitätsauskunft immer mehr durch. Diese können Sie nicht nur online beantragen, sie wird Ihnen auch in digitaler Form zugesandt oder online zur Einsicht bereitgestellt. Ob die Bonitätsauskunft online oder nur postalisch beantragt werden kann, hängt allerdings von der jeweiligen Auskunftei ab.

Fazit

Bei einer Bonitätsauskunft handelt es sich um eine Einschätzung deiner Kreditwürdigkeit. Deshalb nutzen Banken, Vermieter und andere Vertragspartner diese Möglichkeit, um dein finanzielles Ausfallrisiko einzuschätzen.

Du solltest daher stets deine Einnahmen und Ausgaben im Blick behalten, damit deine Bonitätsauskunft einen möglichst positiven Score-Wert aufweist. Wer immer pünktlich zahlt und seine Kosten im Blick behält, hat wenig zu befürchten.

Die Bonitätsauskunft kann also entscheidend dafür sein, ob ein Vertrag zustande kommt.

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