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Wie du Gaskosten im Haushalt reduzieren kannst

Die Gaspreise in Deutschland steigen und steigen. Das Angebot für Gas sinkt jedoch enorm. Die Bundesregierung bemüht sich um entlastende Maßnahmen, aber trotzdem sind die Gaskosten zurzeit sehr hoch. Aus diesem Grund haben wir ein paar nützliche Tipps und Tricks für dich zusammengetragen, wie du im Haushalt deine Gaskosten reduzieren kannst.

Redaktions-Team Back in Flow | Okt. 28, 2022 5 min
Eine Frau mit brünetten Locken trägt einen orangenen Pullover, schaut aus dem Fenster und hält eine Tasse Tee

Heizkörper

Achte darauf, wie du deine Heizkörper benutzt. Beispielsweise sollten diese im Raum nicht zugestellt werden, da sie sonst nicht die Wärme im ganzen Raum verteilen können. Außerdem sammelt sich in den Heizkörpern manchmal Luft an, die das heiße Wasser verdrängt und damit den Heizvorgang stört. Entlüfte deshalb deine Heizkörper regelmäßig!

Wohnräume

Lass deine Wohnräume nicht auskühlen. Dies kannst du verhindern, indem du die Türen und Fenster geschlossen hältst. Doch natürlich sollten die Räume noch genügend Sauerstoff enthalten. Dafür sorgt die richtige Lüftung des Raumes:

  • Im Sommer solltest du morgens und abends für 25 Minuten lüften.
  • Im Frühling und im Herbst liegt die optimale Lüftung bei drei- bis viermal am Tag für 10 - 15 Minuten.
  • Im Winter beträgt die Dauer der Lüftung nur 3 - 5 Minuten und diese sollte dreimal am Tag stattfinden.

Wasserverbrauch

Wenn dein Warmwasser durch Gas erhitzt wird, kannst du durch das Einsparen von warmem Wasser auch deine Gaskosten reduzieren. Laut Statista lag der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch von Trinkwasser in Deutschland im Jahr 2021 bei 127 Litern. Oft verbrauchen wir warmes Wasser dort, wo kaltes genügen würde. Wenn der Hebel des Wasserhahns in der Mitte steht, nutzen wir gleich viel kaltes und warmes Wasser. Wir sollten uns jedes Mal bewusst fragen: Ist das warme Wasser jetzt wirklich nötig?
Und dort, wo wir tatsächlich warmes Wasser brauchen, können wir vieles einsparen.

Wasserverbrauch reduzieren im Badezimmer

Wusstest du, dass du anstatt eines Vollbads ganze drei Mal duschen kannst? Um die Heizkosten zu senken, solltest du dir überlegen, ob du nicht lieber duschen statt baden gehst. Doch auch beim Duschen kannst du den Wasserverbrauch reduzieren, wenn du dir einen Sparduschkopf zulegst. Dieser spart beim Duschen die Hälfte des Wassers ein. Der Sparduschkopf kostet rund 20 Euro und du kannst ihn ganz einfach im Baumarkt kaufen oder online bestellen.
Auch beim Händewaschen, Zähneputzen und Rasieren kannst du deinen Wasserverbrauch reduzieren, indem du das Wasser nicht die ganze Zeit laufen lässt. Dreh den Wasserhahn mal zu! Das ist gut für die Umwelt und deine Gaskosten.

Wasserverbrauch reduzieren in der Küche

Auch in der Küche können wir den Wasserverbrauch reduzieren. Wenn du in Zukunft die Spülmaschine mit Geschirr befüllst, achte darauf, die Spülmaschine erst laufen zu lassen, wenn sie voll ist. Dadurch nutzt du die Energie und das Wasser effizient.
Oft denken wir, dass wir das schmutzige Geschirr vor dem Spülmaschinengang noch kurz mit warmem Wasser abspülen müssen. Doch es genügt, Essensreste abzukratzen, da die Spülmaschinen heutzutage genügend Reinigungsleistung haben. Dadurch bleiben deine Hände trocken und sauber und du kannst deine Gaskosten senken.

Energieverbrauch in der Küche reduzieren

Neben dem Wasserverbrauch kannst du auch den Energieverbrauch in der Küche verringern. Wenn du einen Topf mit Wasser aufsetzt, achte darauf, den Topf auf die passende Herdplatte zu stellen. Ist der Topf kleiner als die Herdplatte, geht an den Seiten Energie verloren. Ist der Topf zu groß, muss zu viel Energie produziert werden, um den Topf zu erhitzen. Beim Kochen ist es auch wichtig, den Deckel auf den Topf zu legen. Zum einen kocht das Wasser dadurch viel schneller. Zum anderen sparst du auf diese Weise Energie und auch Zeit.

Energieversorger vergleichen

Wir haben noch einen Tipp für dich. Vergleiche die unterschiedlichen Energieversorger! Das kannst du beispielsweise bei Online-Vergleichsportalen, wie verivox.de oder check24.de. Vielleicht findest du dort einen Anbieter, der günstiger ist und mehr Vorteile bietet als dein derzeitiger Energieversorger.

Hintergrundinfos

Wie ist es zur aktuellen Gasknappheit gekommen?

Die Pipeline „Nord Stream 1“, die von Russland durch die Ostsee nach Deutschland verläuft, ist eine große Erdgasquelle für Deutschland. Allerdings fließt zurzeit durch diese Pipeline kein Gas nach Deutschland, da der russische Betreiber die Gaslieferung Ende August eingestellt hat. Die neue Pipeline „Nord Stream 2“, die ebenfalls aus Russland kommt, wäre eine weitere große Erdgasquelle für uns. Jedoch wurde dieses Projekt aufgrund des Krieges zwischen Russland und der Ukraine von der deutschen Bundesregierung auf Eis gelegt. Noch dazu kam es Ende September an beiden Pipelines zu Explosionen. Angesichts dieser schwierigen Situation steigen die Preise für den stark nachgefragten Rohstoff.

Gasumlage gestrichen

Die ab Oktober 2022 bis zum 1. April 2024 geplante Gasumlage kommt nun doch nicht. Sie sollte zur Entlastung der Gasversorger dienen, da diese das teure Gas kaufen müssen, um die Gesellschaft damit zu versorgen. Die Mehrkosten wären in dieser Zeitspanne auf die Kunden umgelegt worden. Das hätte bedeutet, dass jeder, der seine Wohnung mit Gas heizt, zusätzliche 2,419 Cent pro Kilowattstunde zu den bestehenden Gaskosten hätte zahlen müssen.

Gaspreisbremse statt Gasumlage

Die Kommission Gas und Wärme hat der Bundesregierung ein Zwei-Stufen-Modell für die finanzielle Entlastung der Verbraucher:innen vorgeschlagen.

1. Maßnahme: Einmalige Abschlagszahlung
Diese Maßnahme gilt nur für Verbraucher:innen, die mit Gas- und Fernwärme heizen: Im Dezember soll es für sie eine Einmalzahlung als finanzielle Brücke geben. Die Einmalzahlung beträgt eine Monatsrechnung und wird anhand des Verbrauchs der Abschlagszahlen im September ermittelt.

2. Maßnahme: Gaspreisbremse
Während der Gaspreisbremse wird ein Gas-Grundkontingent gedeckelt. Das Gas-Grundkontingent beträgt 80 % des Vorjahresverbrauchs. Für diese 80 % zahlen private Haushalte und kleine und mittlere Unternehmen nur 12 Cent pro Kilowattstunde für Gas und 9,5 Cent pro Kilowattstunde für Fernwärme. Die Differenz zu den herrschenden Marktpreisen übernimmt der Staat. Ab Anfang März 2023 bis mindestens April 2024 soll die Gaspreisbremse greifen. Allerdings möchte Bundeskanzler Olaf Scholz versuchen, die Gaspreisbremse schon zum 1. Januar 2023 umzusetzen, sodass die Bürger:innen bereits im Winter mit günstigerem Gas versorgt werden.