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Steigende Energiepreise: wie Versorger und Verbraucher:innen durch die Krise kommen.

Strom, Gas und Lebensmittel steigen im Preis. Energieversorger rechnen daher mit einem Anstieg der Zahlungsausfälle. Eine schwierige Situation für uns alle, die ungewöhnliche Maßnahmen erfordert.

Stephan Scherer | Sept. 5, 2022 3 min
Frau umgeben von vielen leuchtenden Glühbirnen

Kaum ein Tag ohne hohe Energiepreise auf den Märkten in Deutschland. Im Gegenteil: Erdgas, Öl und Kohle werden immer teurer. Steigende Energiepreise belasten uns alle. Der Kriegsausbruch in der Ukraine beschleunigte den Kostenanstieg noch einmal deutlich.

Herausfordernde Zeiten: für Versorger:innen.

Viele private Haushalte befinden sich schon jetzt am Limit. Vor allem Geringverdiener:innen werden die kommenden Nachzahlungen und korrigierten Abschläge nur mit großem Verzicht stemmen können. Schließlich betrifft die Inflation nicht allein die Energiekosten.

Für die kommenden Monate rechnen Energieversorger daher mit deutlich verzögerten oder ausfallenden Zahlungen. Ein wahrer Stresstest. Für uns alle. Denn aufgrund der ausstehenden Zahlungseingänge muss auch mehr Personal bei geringerer Liquidität einkalkuliert werden.

Das Personal im Forderungs- und Debitorenmanagement steht damit besonders unter Druck. Viele Versorger sparten wegen der Pandemie Personal ein. Externe Lösungen drängen sich nun auf, um mit der hohen Belastung zurechtzukommen. Sie helfen, den eigenen Forderungsbestand gering zu halten. Und das Interesse der Verbraucher:innen zu wahren.

Denn mittlerweile sind nicht nur Geringverdiener:innen von den steigenden Energiepreisen betroffen. Auch der Mittelstand wird überlegen, welche Rechnung er als Erstes bezahlt. Grundversorger stehen bei solchen Überlegungen häufig an letzter Stelle.  

Neue Lösungswege beschreiten.

Auch die Versorger müssen nach Lösungen außerhalb der gängigen Muster suchen. Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen.

Ein weiterer wichtiger Baustein: ein geschicktes Forderungsmanagement, das die steigenden Energiepreise für Verbraucher:innen in Deutschland abfedert.

Statt mahnen: Fördern. Unterstützen. Begleiten.

  Wer seine Rechnung nicht begleicht, erhält eine Mahnung. Zahlt der Kunde bzw. die Kundin weiterhin nicht, leitet der Versorger einen Inkassoprozess ein. Warum der Kunde bzw. die Kundin nicht zahlen konnte, spielt in der Regel keine Rolle. Es fehlen schlicht die Daten und technischen Möglichkeiten, um dies individuell nachzuvollziehen.

Ein datengetriebenes Forderungsmanagement, das auf die Verbraucher:innen als Menschen eingeht, ist hier die Lösung. Es hilft, zahlungsfähige und zahlungsunfähige Kund:innen zu unterscheiden. Und es ist in der Lage, passgenaue Finanzierungsoptionen zu ermitteln.  

Gemeinsam nach dem besten Weg suchen.

Davon profitieren auch die Energieversorger. Bezahlen Kund:innen ihre Rechnungen nicht, können sie sie zuallererst auf Unterstützungsprogramme oder Gutscheine der Politik hinweisen. Oder aber sie bieten ihnen alternative Finanzierungsmöglichkeiten an. Zum Beispiel eine Ratenzahlung auf die Nachzahlung oder Jahresendabrechnung.

Bleibt eine Antwort weiterhin aus, setzt schließlich das Mahnverfahren ein. Idealerweise individualisiert und vollautomatisch. Je nach Altersgruppe und präferierter Mediennutzung können Kund:innen zielgenau angesprochen und an ihre Zahlung erinnert werden. Auch die Zahlarten lassen sich individuell anpassen.  

 

Stressituation sinnvoll nutzen.

Außerdem lohnt es sich, Verbraucher:innen beim Inkasso zu unterstützen. Zum Beispiel mit lang laufenden Ratenzahlungen. Der Effekt? Mehr beglichene Forderungen bei weniger Kündigungen. Somit kann die derzeitige Stresssituation auch eine Chance sein. Für alle Seiten. Versorger können ihre Bindung zu den Kund:innen stärken, soziale Härten abfedern und ihr Forderungsmanagement auf ein neues und fruchtbares Level heben.