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Was die NPL-Richtlinie für Sie und Ihre Strategie bedeutet

Die neue NPL-Richtlinie bringt klare Regeln für Kreditkäufer, Kreditdienstleister und Banken. Für deutsche Institute heißt das: Datenqualität, Governance und Partnerwahl werden zum Erfolgsfaktor. Wer frühzeitig Prozesse anpasst und mit lizenzierten Partnern arbeitet, reduziert Risiken und schafft Handlungsspielraum.

Sept. 15, 2025 5 Minuten
2 Personen treffen und diskutieren miteinander

Die NPL-Quoten in Europa steigen wieder an. Statt große Kreditpakete über den Kapitalmarkt zu verbriefen, setzen Banken derzeit häufiger auf private Verkäufe direkt an spezialisierte Investoren. Für deutsche Banken wächst damit der Druck, Problemkredite regelkonform und effizient abzubauen. Gleichzeitig hat Deutschland die EU-Richtlinie 2021/2167 („Credit Servicers and Credit Purchasers“) umgesetzt: Das Kreditzweitmarktgesetz (KrZwMG) gilt seit dem 30. Dezember 2023 und prägt seit 2024 die operative Praxis – etwa bei Lizenzierungen und Meldewegen.

Was regelt die EU-NPL-Richtlinie (2021/2167)?

Zielsetzung der EU-Richtlinie

Die Richtlinie harmonisiert den Sekundärmarkt für notleidende Kredite. Sie schreibt klare Regeln für Kreditdienstleister und -käufer vor und stärkt den Schutz von Verbraucher:innen.

Aktuelle Rechtslage in Deutschland

Mit dem Kreditzweitmarktgesetz ist die Richtlinie seit dem 30. Dezember 2023 in nationales Recht überführt. BaFin und Bundesbank haben Register, Meldewege und Verfahren etabliert. Die Übergangsfristen für Erstlizenzierungen liefen Mitte 2024 aus

Standardisierte Daten

Ergänzend schreibt die VO (EU) 2023/2083 die Nutzung standardisierter EBA-Transaktionsdaten-Templates vor. Sie decken Details zu Verträgen, Gegenparteien, Sicherheiten, Verfahren und Historie ab und sollen Informationsasymmetrien reduzieren sowie die Qualität von Due Diligence verbessern.

 

Zentrale Pflichten im Überblick

  • Kreditdienstleister benötigen eine Zulassung und unterliegen der Aufsicht der BaFin (Organisationspflichten, Beschwerdemanagement, Datenschutz, ggf. Treuhandkonten). Eintragungen erfolgen in einem BaFin-Register, autorisierte Servicer können den EU-Pass nutzen.
  • Kreditkäufer brauchen keine eigene Lizenz, müssen aber bei Verbrauchern und KMU einen zugelassenen Servicer mandatieren und bestimmte Meldepflichten erfüllen.
  • Verkaufende Institute müssen vor einer Transaktion umfassend informieren (Datenräume, Templates) und regelmäßig an BaFin und Bundesbank berichten, z. B. halbjährlich zum 30.6. und 31.12.
  • Borrower Protection: Für Schuldner:innen bleibt das Schutzniveau unverändert. Transparenz, klare Kommunikation und etablierte Beschwerdewege sind ausdrücklich vorgeschrieben.
  • EU-weite Transparenz: Die EBA hat Leitlinien für nationale Servicer-Register definiert (Inhalte, Aktualisierung, Zugänglichkeit).

Was bedeutet das für deutsche Finanzinstitute?

1) Käuferwahl und Servicing

Verkäufe an nicht lizenzierte Käufer sind weiter möglich – allerdings nur, wenn ein zugelassener Servicer beauftragt wird (vor allem bei Retail- und KMU-Portfolios). Entscheidend ist der Abgleich mit dem BaFin-Register.

2) Datenqualität & Deal Readiness 

Die EBA-Templates sind verpflichtend. Institute sollten ihre Portfolios frühzeitig „template-ready“ machen, also alle Felder füllen, Plausibilität prüfen und Lücken dokumentieren. Das erleichtert Due Diligence und Pricing.

3) Reporting & Notifications

Meldepflichten an BaFin und Bundesbank sind halbjährlich zu erfüllen. Institute sollten klare Zuständigkeiten in Risk, Accounting und Legal definieren und die neuen Anforderungen fest verankern.

4) Borrower-Kommunikation

Schuldner:innen müssen fair, klar und rechtzeitig informiert werden, insbesondere bei Konditionsänderungen. Servicer benötigen dazu belastbare Beschwerdeprozesse.

5) Governance & Outsourcing

Servicer unterliegen besonderen Anforderungen an Organisation und Auslagerungen. Banken sollten dies im Vendor- und Auslagerungsmanagement berücksichtigen, inklusive SLA, KPIs und Audit-Rechten.

Riverty ist bereits compliant

  • Lizenz & Aufsicht: Riverty Services GmbH besitzt die BaFin-Erlaubnis als Kreditdienstleistungsinstitut nach KrZwMG.
  • Transparenz & Audit Trail: Lückenlose Dokumentation mit revisionssicheren Prozessen. Klare Eskalationspfade erfüllen die Anforderungen von BaFin und Bundesbank.
  • Digitale Servicing-Plattform: Multichannel-Kommunikation über Portal, App und Self-Service mit geprüften, klaren Textbausteinen.
  • ESG-orientierte Recovery: Fokus auf faire Rückführung in Zahlungsfähigkeit und verantwortungsvolle Prozesse.
  • Regulatorische Tiefe: Erfahrung in Deutschland und EU-weit anschlussfähige Prozesse, von EBA-Templates bis Beschwerdemanagement.
  • Starke Kapitalbasis: Riverty investiert Eigenkapital statt Fremdkapital für Stabilität und schnelle Entscheidungen.

Warum Banken ihre NPL-Strategie jetzt überprüfen sollten

Prognosen zufolge werden deutsche NPL-Bestände bis Ende 2025 auf rund 41 Mrd. Euro ansteigen. Das BKS-NPL-Barometer 2025 sieht je nach Szenario sogar eine Entwicklung bis zu 60 Mrd. Euro bis 2026 als realistisch. Besonders die gewerbliche Immobilienfinanzierung bleibt angespannt.

Regulierung als Taktgeber: Wer Templates, Meldungen und Borrower-Schutz erst während der Transaktion klärt, riskiert Verzögerungen und Reputationsschäden. Frühzeitige Standardisierung und die Zusammenarbeit mit einem lizenzierten Servicer verringern diese Risiken.

Ein erfahrener, richtlinienkonformer Partner reduziert Aufwand, beschleunigt Closing und Boarding und hilft, gebundenes Kapital freizusetzen – für mehr Spielraum im profitablen Neugeschäft.

Praxis-Checkliste

  1. Portfolio Readiness: EBA-Templates vollständig und plausibilisiert? Lücken dokumentiert?
  2. Käufer/Servicer-Due-Diligence: BaFin-Register geprüft, Lizenzumfang & EU-Pass bestätigt, SLA/KPIs vereinbart? 
  3. Borrower-Kommunikation: Texte und Prozesse auf Klarheit geprüft, Beschwerdewege dokumentiert?
  4. Reporting: Fristen und Zuständigkeiten für BaFin/Bundesbank fixiert, Testmeldungen durchgeführt?
  5. Governance: Auslagerungen regulierungskonform eingebunden (Audit, ICS, Datenschutz)? 

Nächste Schritte

Die NPL-Richtlinie ist kein Hindernis für Ihre Recovery-Strategie. Ganz im Gegenteil: Sie schafft einen klaren, fairen und transparenten Rahmen für den Abbau notleidender Kredite. Wer jetzt Prozesse anpasst und mit einem Partner zusammenarbeitet, kann schneller, effizienter und mit geringerem Risiko agieren.

Sprechen Sie jetzt mit unseren Expert:innen für Forderungsankauf. Wir zeigen Ihnen, wie Sie regulatorisch sauber, schnell und effizient verkaufen – und gebundenes Kapital freisetzen.  

Nachhaltiges Forderungsmanagement

Inkasso erfordert Empathie: Wir stellen den Menschen ins Zentrum unserer Strategie und können damit bessere Ergebnisse für alle Beteiligten erzielen.

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Warum Riverty?

Riverty ist ein zuverlässiger Partner und bietet Banken eine langfristige Lösung für Forderungsmanagement und -verkauf. Mit einem erfahrenen Team und tiefgreifender Expertise stehen wir Ihnen gern zur Seite. Erfahren Sie mehr über unsere Lösungen.