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Schon ausverkauft? Wie Bots für leere Warenkörbe sorgen.

Fans und Sammler:innen haben eins gemeinsam: Sie lieben limitierte und seltene Artikel. Ihr Grundsatz? Je exklusiver und einzigartiger, desto besser – die Mode- und Lifestylebranche nennt das auch „Drop“. Die künstliche Verknappung kurbelt den Absatz an und beschert exklusive Markenerlebnisse. Doch das Verfahren zieht auch unerwünschte Wiederverkäufer an, die das Produkt zu einem Vielfachen seines ursprünglichen Werts weiterverkaufen. Ein Problem, das Unternehmen mit technischer Unterstützung angehen können.

Riverty | Nov. 21, 2022 4 minutes
Frau in einem Konferenzraum, die ihr Smartphone betrachtet

Stoppt den Bot.

Die Marke „Supreme“ ist ein bekanntes Beispiel für künstliche Verknappungen. Limitierte Turnschuhe oder Modeprodukte verkauft sie nur an bestimmten Orten, zu bestimmten Zeiten und stets in einer begrenzten Menge. Diese effektive Taktik nutzt die Marke auch online. Und dort sind die besagten Wiederverkäufer bzw. Reseller sofort bereit, die beliebten Markenprodukte in kürzester Zeit aufzukaufen.

Das Problem dabei? Reseller setzen massenhaft automatisierte Programme (Bots) ein. Bots kaufen nicht nur echten Fans die begehrten Artikel vor der Nase weg, sondern verlangsamen durch den Ansturm auch den gesamten Onlineshop. Darunter leidet das Kauferlebnis enorm.

Und wie können Unternehmen sicherstellen, dass limitierte Produkte wirklich in die Hände echter Fans gelangen? Sie müssen Bots proaktiv am Besuch des Onlineshops hindern. Dafür ist es wichtig, Bots in all ihren Ausführungen zu erkennen.

Welche Arten von Bots gibt es?


Add-to-Cart-Bots

legen das gewünschte Produkt in den Warenkorb.


Benachrichtigungs-Bots

informieren die Nutzer:innen über Angebote und die Verfügbarkeit von Artikeln.


Ticket-Bots

ziehen Tickets, um an der Vorauswahl für den Kauf teilzunehmen.


Kauf-Bots

wickeln den kompletten Kaufprozess für die Nutzer:innen ab.l

Diese Methoden helfen.

Technische Analysen helfen, Bots zu erkennen und sie an verschiedenen Stellen des Bestellprozesses zu blockieren. Hier sind einige Methoden, die wir verwenden.

  • Verhaltensmusteranalyse: Hierbei wird das Nutzerverhalten auf der Website auf verdächtige Aktivitäten untersucht. Normale Nutzer:innen wissen meist nicht direkt, was sie kaufen möchten und klicken sich erst durch die verschiedenen Produkte. Bots wissen dagegen genau, was sie tun – und verraten sich so durch ihre Zielstrebigkeit.  

  • Geschwindigkeitsanalyse: Bots sind sehr viel schneller als Menschen. Sie öffnen Websites in einer Geschwindigkeit, die für Menschen unmöglich ist – und sind daran leicht zu erkennen.

  • Analyse der User-Agent-Header: Viele Bots verwenden ähnliche User-Agent-Header. Es lohnt sich, sie mit bekannten Signaturen oder solchen, die bereits als verdächtig gekennzeichnet sind, zu vergleichen.

  • IP-Adressanalyse: IP-Adressen können mit denen bekannter Botnets verglichen und entweder blockiert oder zugelassen werden.

  • Langzeitanalyse: Das Verhalten von Bots kann anhand ihrer Verbindungsanfragen, Aktionen und Aktivitätsdauer kategorisiert werden. Fällt dabei auf, dass jemand eine Seite immer zur selben Tageszeit und für dieselbe Dauer besucht, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Bot. Einen derart strengen Zeitplan haben nämlich selbst die treusten Fans nicht.

  • Browser-Analyse: JavaScript-Bibliotheken können ein anfragendes System dazu zwingen, mathematische Probleme zu lösen. Ein Browser kann diese lösen, Bots hingegen sind mit minimalen Funktionen ausgestattet und können daher keine Antworten liefern.

  • Anomalien-Analyse: Anfragen können auf Wortfolgen, Tippfehler, Formatierungen, doppelte Leerzeichen und andere Auffälligkeiten geprüft werden. Oft kommen solche Anomalien nur in einem bestimmten Botnetzwerk vor und können so Hinweise liefern.