Geteilte Verantwortung im digitalen Handel: 5 Maßnahmen für Unternehmen in der Golden Shopping Season
Der digitale Handel ist das Rückgrat unserer Wirtschaft – und zugleich ein Einfallstor für neue Betrugsformen. In der Golden Shopping Season werden betrügerische Aktivitäten durch das stark steigende Transaktionsvolumen besonders sichtbar. Gleichzeitig verfeinern Cyberkriminelle kontinuierlich ihre Taktiken, um Schwachstellen entlang der gesamten Wertschöpfungskette auszunutzen – auch wenn Millionen von Käufen reibungslos ablaufen. „Online-Betrug ist kein Randphänomen, sondern ein systemisches Risiko“, warnt Kai Pochmann, Business Line Lead bei Riverty. „Gerade in der profitabelsten Zeit des Jahres wird es umso wichtiger, zu reflektieren, wie Vertrauen und Sicherheit gemeinsam gestärkt werden können.“
- Zusammenarbeit statt Einzelkampf
Sicherer digitaler Handel kann nur gelingen, wenn Banken, Händler, Logistikpartner, PSPs, Fintechs und Behörden Hand in Hand arbeiten. „Betrugsprävention darf kein Wettbewerbsvorteil sein“, sagt Pochmann. „Sie ist eine gemeinsame Verantwortung für die Stabilität des digitalen Ökosystems.“ Der regelmäßige Austausch von Daten, Warnsignalen und Best Practices hilft Unternehmen, neue Betrugsmuster frühzeitig zu erkennen.
Branchenweit verlassen sich Unternehmen zunehmend auf die Signale der anderen: PSPs leiten Fraud Scores an Zahlungsarten weiter, um die Risikobewertung zu stärken; Logistikpartner stoppen oder prüfen verdächtige Sendungen; Händler melden ungewöhnliches Account-Verhalten, das auf Account-Takeovers hinweisen kann.
Dieser Wandel spiegelt einen breiteren Trend wider: Digitaler Handel funktioniert immer weniger als lineare Kette und immer mehr als vernetztes System, in dem Informationen kontinuierlich fließen.
- Datenintelligenz gezielt einsetzen
Echtzeitanalysen und KI-basierte Risikomodelle ermöglichen es, verdächtige Transaktionen zu erkennen, bevor Schaden entsteht. „Technologie allein reicht jedoch nicht aus“, erklärt Pochmann. „Entscheidend ist, wie Machine Learning, menschliche Expertise und unternehmensübergreifender Wissensaustausch zusammenwirken.“
- Grenzüberschreitende Ermittlungen stärken
Die meisten organisierten Betrugsnetzwerke agieren global. Falsche Identitäten, anonymisierte Zahlungsmethoden und verteilte Server machen lokale Maßnahmen unzureichend. Gemeinsame Forensik und koordinierte grenzüberschreitende Ermittlungen sind entscheidend, um ein tieferes Verständnis dafür zu gewinnen, wie Betrugsnetzwerke funktionieren. Je besser diese Strukturen verstanden werden, desto geringer ist der Anreiz für Täter.
- Verbrauchervertrauen in den Mittelpunkt stellen
Trotz ihrer Komplexität verfolgt Betrugsprävention letztlich ein einfaches Ziel: den Endverbraucher zu schützen. Klare Kommunikation, transparente Zahlungsprozesse und sichere Alternativen wie Buy Now, Pay Later reduzieren Unsicherheiten insbesondere in entscheidenden Kaufmomenten. Ein sichtbares Engagement für Sicherheit stärkt nicht nur den Schutz der Verbraucher, sondern auch ihre langfristige Loyalität.
- Prävention in der Unternehmensstrategie verankern
Betrugsprävention sollte kein reaktives Thema sein, sondern Teil der Unternehmens-DNA – von der IT über Payment bis zum Kundenservice. „Langfristiger Erfolg entsteht dort, wo Sicherheit bewusst mitgedacht wird“, fasst Pochmann zusammen. „Schulungen, klare Prozesse und automatisierte Risikomanagementsysteme bilden dafür die Grundlage.“
Über Riverty
Riverty, das Fintech von Bertelsmann, unterstützt tausende Händler:innen und über 28 Millionen Verbraucher:innen mit der Abwicklung von mehr als 80 Millionen Transaktionen pro Monat. Ob flexible Zahlungen, Forderungsmanagement oder intelligente Buchhaltungslösungen, mit innovativen Finanzdienstleistungen befähigt Riverty Unternehmen und Konsument:innen. Mit einem engagierten Team von über 4.000 Mitarbeitenden in elf Ländern in Europa und Nordamerika ist Riverty einer der führenden Anbieter umfassender Finanzlösungen.