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Letzte Chance der Kundenbindung: Was gutes Inkasso im Telko-Sektor leisten kann

Inkassoprozesse müssen nicht das Ende einer Kundenbeziehung bedeuten. Wer empathisch, digital und lösungsorientiert agiert, schützt nicht nur seine Realisierungsquote – sondern auch die Kundenloyalität und die Markenreputation.

Juli 22, 2025
Mann auf einem Platz mit Kaffee in der Hand

Der richtige Ton entscheidetgerade in späten Phasen 

Zahlungsverzug bedeutet nicht zwangsläufig Kundenverlust. Doch viele Telekommunikationsanbieter behandeln Inkasso noch immer als reines Abwicklungsproblem und verlieren damit wertvolle Kund:innen. Unpersönliche oder druckvolle Inkassoprozesse gefährden nicht nur kurzfristige Rückflüsse – sie können Kundenbeziehungen dauerhaft beschädigen, die Markenwahrnehmung negativ prägen und den Net Promoter Score (NPS) senken. Vor allem in einem Markt mit starker Wechselbereitschaft ist jedes negative Erlebnis ein Risiko. 

Gerade in der Telekommunikationsbranche, wo monatliche Kündigungsraten von bis zu 1,9 % keine Seltenheit sind und der NPS eng mit dem Serviceerlebnis verknüpft ist, wirkt sich jede Interaktion aus. Wer Inkasso zu isoliert denkt, riskiert langfristige Schäden, und zwar nicht nur am Umsatz, sondern am Image. 

 

Warum traditionelles Inkasso oft zu viel kostet 

Späte Inkassophasen gelten oft als Endpunkt des Kundenlebenszyklus, als eine letzte Gelegenheit, noch ausstehende Beträge einzuholen, notfalls mit Nachdruck. Doch diese Auffassung ist überholt und sogar risikobehaftet. Denn je druckvoller und pauschaler der Prozess, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass Kund:innen endgültig abspringen. 

Kündigungsbeschleunigung  

Kund:innen in der Inkassostufe kündigen bis zu fünfmal häufiger – vor allem, wenn sie sich nicht ernst genommen oder respektlos behandelt fühlen. 

NPS-Verlust 

Ein negatives Inkassoerlebnis verwandelt passive Unzufriedenheit in aktiven Frust. Die Folge: schlechte Bewertungen, Social-Media-Beschwerden und verlorenes Vertrauen. 

Schädigung der Brand Reputation

In einer Branche, die auf Zuverlässigkeit und Servicequalität setzt, kann aggressives oder beliebiges Inkasso die Markenreputation schädigen.

Inkasso als Touchpoint: Vom Kostentreiber zum Kundenbindungsinstrument 

Fortschrittliche Telko-Anbieter denken heute anders. Sie betrachten Inkasso nicht länger als notwendiges Übel, sondern als Bestandteil einer durchdachten Customer Experience. Wer an diesem Punkt mit Empathie und Relevanz agiert, kann verlorengeglaubte Kund:innen zurückgewinnen und sogar neue Loyalität schaffen. 

Datenbasierte Ansprache, verständnisvolle Kommunikation und flexible Lösungswege tragen dazu bei, Rückgewinnungsraten zu steigern und Beschwerden zu reduzieren. Gleichzeitig stärkt ein professioneller Umgang mit sensiblen Situationen das Markenbild. Kund:innen erinnern sich besonders an die Momente, in denen es schwierig wurde.

Maßnahmen für ein erfolgreiches, markenkonformes Inkasso 

Damit Inkasso nicht zum Reputationsrisiko wird, sondern zum loyalitätsstärkenden Prozess, braucht es fünf grundlegende Prinzipien: 

Verhaltensbasierte Segmentierung

Die Segmentierung sollte auf Verhalten und Kontext basieren, nicht allein auf dem offenen Saldo. Wer zum ersten Mal in Verzug gerät, braucht eine andere Ansprache als chronische Ausfälle.

Omnichannel-Ansprache

Kund:innen sollten selbst entscheiden können, wie sie kommunizieren und bezahlen möchten. Omnichannel-Collections berücksichtigen die verschiedenen Bedürfnisse der Schuldner:innen, sodass sie auf ihrem präferierten Kanal angesprochen werden. Die zielgerichtete, persönliche Kommunikation führt meist zu höheren Rückzahlungen und einer besseren Kundenerfahrung.  

Empathische Kommunikation

Empathie und ein Umgang auf Augenhöhe sind im Forderungsmanagement unabdingbar. Wer transparent, verständlich und respektvoll kommuniziert, entscheidet darüber, ob Menschen mitwirken oder abblocken.  

Messbare Steuerung durch KPIs 

Was man nicht misst, lässt sich nicht optimieren. Moderne Inkassoprozesse basieren auf klar definierten Metriken – von der Rückzahlungsquote über kanalbezogene Reaktionszeiten bis hin zum Net Promoter Score (NPS) im Forderungsmanagement. Nur wer die Zahlen kennt, kann auch beurteilen, ob Maßnahmen erfolgreich sind.

Kontinuierliches Feedback

Feedbacksysteme machen Prozesse lernfähig. Wer die Zufriedenheit misst, kann Kommunikationswege und Zeitpunkte kontinuierlich optimieren und damit nicht nur die Realisierungsquote steigern, sondern auch die Kundenbindung stärken.

Inkasso bedeutet nicht das Ende der Kundenbeziehung 

Viele Verbraucher:innen im Inkasso sind keine notorischen Nichtzahler:innen, sondern Menschen mit punktueller finanzieller Überforderung. Wer das erkennt und angemessen handelt, gewinnt nicht nur Rückflüsse zurück, sondern auch Vertrauen. Mit personalisierter, respektvoller Kommunikation können Kundenbeziehungen auch nach dem Inkassoprozess erhalten werden. 

Nachhaltiges Forderungsmanagement

Inkasso erfordert Empathie: Wir stellen den Menschen ins Zentrum unserer Strategie und können damit bessere Ergebnisse für alle Beteiligten erzielen.

Frau telefoniert