Wähle eine Kategorie

Wählen Sie eine Kategorie

SUCHE

Abrechnung neu gedacht: Ein strategischer Leitfaden für EV Charging Payments

Europas Straßen werden elektrisch – der Umstieg auf E-Mobilität gewinnt weiter an Fahrt.

Juni 11, 2025 5 min
Auto wird an einer EV Charging Station aufgeladen.

Die Zahl der neu zugelassenen Elektroautos in der EU wächst kontinuierlich: Allein 2024 kamen rund 1,4 Millionen batterieelektrische Fahrzeuge hinzu. Für Anfang 2025 wird ein weiteres Wachstum von 28,4 % im Vergleich zum Vorjahr prognostiziert. Auch wenn sich das Wachstum in Deutschland etwas verlangsamt, bleibt der europaweite Trend klar positiv. Bereits 2023 erreichten batterieelektrische und Hybridfahrzeuge gemeinsam einen Marktanteil von 48,3 % – und lagen damit nahezu gleichauf mit klassischen Benzin- und Dieselmodellen. 

Mit dem Hochlauf der Elektromobilität wächst auch der Druck auf die Ladeinfrastruktur: Bis 2030 soll sich die Zahl der Ladestationen weltweit auf 15 Millionen verfünffachen. 

Für Betreiber von Ladestationen bedeutet das enormes Potenzial – aber auch erhebliche finanzielle und operative Herausforderungen. Denn während der Ausbau und die Sicherstellung eines zuverlässigen Netzwerks bereits anspruchsvoll sind, bringen steigende Transaktionsvolumina, grenzüberschreitende Umsatzsteuerregelungen und komplexe Zahlungsabgleiche mit diversen Partnern eine ganz neue Ebene an Komplexität mit sich – und die nimmt täglich zu. 

Trotz steigender Nachfrage stoßen viele Charge Point Operator (CPOs) bei der Expansion an finanzielle Grenzen. Aber woran liegt das konkret? 

Um das herauszufinden, haben wir mit den Expert:innen hinter der EV Charging Finance Suite von Riverty gesprochen. Sie wissen, wo die größten finanziellen Engpässe im Ladegeschäft liegen – und was getan werden kann, um sie zu überwinden. 

 

Wie gutes Cashflow-Management Wachstum erst möglich macht 

Für CPOs macht der Zugang zu Working Capital oft der entscheidende Faktor zwischen schneller Expansion und teurem Stillstand. 

Denn der Ausbau eines Ladenetzes ist kapitalintensiv. Die Installation von Hochleistungs-Gleichstrom-Ladegeräten schlägt mit bis zu 100.000 Euro pro Einheit zu Buche. Hinzu kommen aufwendige Bauarbeiten – vom Verlegen leistungsstarker Stromkabel über die Modernisierung von Verteilertafeln bis hin zur Sicherstellung stabiler Glasfaser- oder Ethernetverbindungen. Nur wer seinen Cashflow effizient steuert, schafft die notwendige Liquidität, um gezielt in werthaltige Assets zu investieren. 

Dabei endet der Kostenaufwand längst nicht mit der Inbetriebnahme. Wartungsverträge sichern die Verfügbarkeit, Techniker:innen stehen bereit, wenn Probleme nicht remote gelöst werden können.

Doch selbst wenn die Ausgaben planbar sind – der Cashflow ist es oft nicht. Drei zentrale Faktoren sorgen für Schwankungen: 

1. Zahlungsverzögerungen 
Wenn Abrechnungen zwischen CPOs, Roaming-Netzwerken und Zahlungsanbietern ins Stocken geraten, wird es eng in der Kasse. Wenn Liquidität fehlt, werden Investitionen in den Ausbau oder die Deckung laufender Kosten zur Herausforderung.  

2. Umsatzverluste durch Fehler und Betrug 
Ob falsch abgerechnete Ladevorgänge, betrügerische Transaktionen oder fehlgeschlagene Zahlungen, manche Probleme bleiben unbemerkt, wirken sich aber direkt auf die Marge aus. Die Folge sind schrumpfende Gewinne und ein gebremstes Wachstum. 

3. Betriebliche Ineffizienzen 
Der manuelle Abgleich von Charge Detail Records (CDRs) über verschiedene Systeme hinweg kostet Zeit und bindet Ressourcen. Besonders komplex wird es, wenn Aggregatoren Sub-CPOs oder Sub-MSPs einbinden, ohne eine eindeutige Zuordnung zu ermöglichen. Ohne vollständige Transparenz wird das Zahlungsmanagement zur Blackbox – mit verspäteten Einnahmen und wachsender finanzieller Unsicherheit. 

Um Liquiditätsengpässe zu vermeiden, setzen immer mehr CPOs auf Strategien, die Effizienz und finanzielle Stabilität stärken. Ein zentrales Element: automatisierte Abrechnungssysteme. Sie reduzieren manuelle Prozesse, beschleunigen den Zahlungsabgleich und sorgen dafür, dass Einnahmen zuverlässig und pünktlich verbucht werden. Dank Echtzeit-Transparenz lassen sich Unstimmigkeiten frühzeitig erkennen und beheben – ein klarer Gewinn für die finanzielle Übersicht. 

Ein weiterer Hebel liegt in der Integration aller Einnahmequellen; von Direkt- und Roaming-Zahlungen bis hin zu bilateralen Abrechnungen. So entsteht eine konsolidierte Sicht auf den gesamten Betrieb, der administrative Aufwand sinkt, und das Unternehmen ist besser auf nachhaltiges Wachstum vorbereitet. 
Schon kleine Optimierungen können hier einen großen Unterschied machen – für den Cashflow, die Skalierbarkeit und die Zukunftsfähigkeit. 

 

Roaming vereinfachen – Interoperabilität neu denken 

Roaming-Vereinbarungen sind der Schlüssel zu einem nahtlosen Ladeerlebnis über verschiedene E-Mobilitätsnetzwerke hinweg. Für CPOs bedeuten sie jedoch hohe Komplexität. Fehlende Standards bei Abrechnung und Datenaustausch führen immer wieder zu Streitigkeiten, Verzögerungen bei der Abrechnung und einer inkonsistenten Nutzererfahrung. 

Technologien wie Plug & Charge (nach ISO 15118) versprechen hier Abhilfe: Sie automatisieren Authentifizierung, Abrechnung und Ladevorgang und sorgen damit für ein reibungsloseres Erlebnis auf Fahrer- und Betreiberseite. 
Allerdings sind nicht alle Ladegeräte und CSMS-Plattformen von Haus aus kompatibel. Für CPOs bedeutet das Investitionen in neue Hardware, Integrationen mit geeigneten CSMS-Anbietern und Anpassungen im Backend. 

Langfristig zahlt sich dieser Aufwand aus – durch effizientere Zahlungsprozesse, weniger Reibungsverluste und eine höhere Nutzerzufriedenheit. Doch bevor Plug & Charge flächendeckend eingeführt wird, gilt es, die technische Infrastruktur sorgfältig zu prüfen und strategisch vorzugehen. 

 

Grenzüberschreitende Zahlungen: Mit Flexibilität durch komplexe Systeme steuern 

Der europäische Markt für das Laden von Elektrofahrzeugen ist so vielfältig wie anspruchsvoll, vor allem, was grenzüberschreitende Zahlungen angeht. CPOs stehen vor der Herausforderung, Transaktionen in verschiedenen Währungen abzuwickeln, Mehrwertsteuervorgaben in 27 EU-Mitgliedstaaten zu erfüllen und regionale Vorschriften zu berücksichtigen. Wird diese Komplexität nicht systematisch adressiert, drohen Ineffizienzen, Verzögerungen und Konflikte. 

Zugleich erwarten Nutzer:innen ein hohes Maß an Flexibilität: Während Tourist:innen häufig Pay-as-you-go-Modelle bevorzugen, entscheiden sich viele Einheimische für abonnementbasierte Angebote. Das steigert die Kundenzufriedenheit – verlangt aber nach präzisem, dynamischem Finanzmanagement. 

Automatisierung und Standardisierung sind essenziell. Doch es reicht nicht, die Prozesse einmalig korrekt aufzusetzen. Rückwirkende Gutschriften, nachträgliche Rechnungskorrekturen oder komplexe Tarifstrukturen, die bis zu mehrere Monate zurückreichen, gehören zum Alltag. Ohne ein System, das Finanzdaten kontinuierlich erfasst, anpasst und nachvollziehbar dokumentiert, schleichen sich Fehler ein. Die Folgen: Umsatzeinbußen, Compliance-Risiken und aufwendige Prüfungen. 

Spezialisierte Abrechnungssysteme, die Mehrwertsteuerhandling, periodischen Abgleich und internationale Zahlungsströme automatisiert steuern, verschaffen CPOs Klarheit, Kontrolle und Sicherheit, während sie finanzielle Schwachstellen eliminieren, bevor sie zum Problem werden. 

 

Die nächste Etappe für CPOs 

Die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge wächst rasant – bis 2035 soll der Markt ein Volumen von 104 Milliarden US-Dollar erreichen. Doch um dieses Potenzial wirklich zu nutzen, müssen Betreiber zentrale Herausforderungen meistern: vom Cashflow-Management über Interoperabilität bis hin zur Einhaltung neuer Regulierungen wie der Alternative Fuels Infrastructure Regulation (AFIR). 

Dabei steht eines fest: Working Capital ist der entscheidende Wachstumstreiber. 
CPOs brauchen ein Finanzsystem, das mehr kann als nur Transaktionen abzuwickeln – eines, das Zahlungsabgleiche automatisiert, steuerliche Vorgaben effizient umsetzt und die Liquidität zu jeder Zeit sichert. Nur so lässt sich die Lücke zwischen ausgestellter Rechnung und tatsächlichem Zahlungseingang zuverlässig überbrücken. 

Wer schon heute auf skalierbare, automatisierte Finanzlösungen setzt, verschafft sich nicht nur Stabilität, sondern wird zum Taktgeber der Branche. 

99 % automatisierte Abrechnung. 100 % Erfolgsquote.

Mit der Riverty EV Charging Finance Suite beseitigen Sie Abrechnungsprobleme und Cashflow-Engpässe – für mehr Liquidität und ein intelligentes Finanzsystem, das mit Ihrem Netzwerk mitwächst.

Finanzlösungen für die E-Ladebranche

Riverty unterstützt Sie beim Zahlungsmanagement von E-Ladestationen. Dank unserer Automatisierung können Sie Ihre Kosten um bis zu 30 % reduzieren.

EV-Charging