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Das könnte sich 2024 finanziell für dich ändern

Das Jahr 2024 bringt eine Vielzahl an finanziellen Veränderungen mit sich. Wir haben für Dich recherchiert und hier die Entwicklungen zusammengetragen, die sich auf dein Geld auswirken können. Sicherlich werden sich einige Menschen über die Veränderungen freuen und andere vielleicht etwas weniger. Doch bevor wir zu viel vorwegnehmen, geben wir dir einen Überblick über die vielfältige Palette der finanziellen Änderungen im Jahr 2024.

Redaktions-Team | Feb. 28, 2024 4 min
Ein glückliches Paar sitzt am Tisch und schaut auf ihr Tablet

1. Der Grundfreibetrag hebt ab in neue Höhen

Was ist der Grundfreibetrag eigentlich? Der sogenannte Grundfreibetrag ist die Summe an Einkommen, die du jährlich steuerfrei verdienen kannst. Mit anderen Worten: der Grundfreibetrag ist der Teil deines Einkommens, der steuerlich nicht berücksichtig wird. Eigentlich ganz cool, oder? Es wird sogar dieses Jahr noch ein bisschen cooler, denn der Grundfreibetrag wird erhöht. Das bedeutet, dass die Summe, die du steuerfrei verdienen kannst, noch höher ist. Für Ledige lag der Grundfreibetrag 2023 bei 10.908 Euro. Dieses Jahr liegt er bei 11.604 Euro. Für Verheiratete lag er 2023 bei 21.916 Euro, 2024 liegt er bei 23.208 Euro.

2. Der Kinderfreibetrag wird erhöht – mehr für die Familienkasse

Der Kinderfreibetrag wird für dich zum Grundfreibetrag addiert, wenn du eines oder mehrere Kinder versorgst. Das bedeutet, dass du für einen noch kleineren Teil deines Einkommens Steuern zahlen musst. Wichtig zu beachten ist, dass du eine Steuererklärung abgeben musst, wenn du vom Kinderfreibetrag profitieren möchtest. Dein Finanzamt prüft dann, ob sich das Kindergeld oder der Kinderfreibetrag mehr für dich lohnt. Diese Prüfung nennt sich die „Günstigerprüfung“. Der Kinderfreibetrag steigt dieses Jahr von 6.024 Euro - also 3.012 Euro je Elternteil - auf 6.384 Euro - das sind 3.192 Euro je Elternteil.

3. Mehr Mindestunterhalt = mehr Geld für die Kiddies

Wenn sich ein Paar mit gemeinsamen Kindern für eine Trennung entscheidet, muss ein Elternteil dem anderen Elternteil einen Mindestunterhalt für die gemeinsamen Kinder zahlen. Du kannst in der sogenannten Düsseldorfer Tabelle, einer bundesweit anerkannten Richtlinie zum Unterhaltsbedarf, ganz schnell nachgucken, wie viel Unterhalt dir für die bei dir wohnenden Kinder zusteht. Andersherum kannst du auch nachschauen, wie viel Unterhalt du nach der Trennung zahlen musst. Der Mindestunterhalt für getrennt lebende Familien steigt wie folgt:

  • Für Kinder bis einschließlich dem 6. Lebensjahr von 437 Euro auf 480 Euro
  • Für Kinder bis einschließlich dem 12. Lebensjahr von 502 Euro auf 551 Euro
  • Für Kinder bis zur Volljährigkeit von 588 Euro auf 645 Euro

4. Mehr Eigenbedarf für Unterhaltspflichtige

Der Eigenbedarf ist der Selbstbehalt für den Lebensbedarf, den der:die Unterhaltspflichtige behalten darf, um davon leben zu können. Der Unterhalt ist also nur dann zu zahlen, wenn das Nettoeinkommen den Eigenbedarf übersteigt. Für nicht Erwerbstätige steigt der Eigenbedarf von 1.120 Euro auf 1.200 Euro pro Monat. Für Erwerbstätige steigt er von 1.370 Euro auf 1.450 Euro.

Natürlich wirkt sich die Erhöhung des Eigenbedarfs positiv für die Unterhaltspflichtigen aus, denn heutzutage brauchen Menschen mehr Geld, um ihre Existenz zu wahren. Allerdings kann sich diese Erhöhung negativ für die Unterhaltsempfänger:innen auswirken, da einige Unterhaltszahler:innen aufgrund der neuen Eigenbedarfsgrenze nicht mehr zahlen müssen.    

5. Erhöhung des Mindestlohns und der Minijobgrenze

Alle Arbeitnehmer:innen können sich freuen, denn der Mindestlohn wird erhöht. Yay! Dieser steigt von 12 Euro auf 12,41 Euro. Auch der Mindestlohn für Pflegekräfte steigt ab dem 1. Mai 2024. Für Pflegefachkräfte steigt der Mindestlohn pro Stunde von 18,25 Euro auf 19,59 Euro. Für Pflegehilfskräfte mit Qualifikation steigt der Mindestlohn von 15,25 Euro auf 16,50 Euro und für Pflegehilfskräfte steigt er von 14,15 Euro auf 15,50 Euro. Auch die Minijobber dürfen sich freuen, denn ihre Verdienstgrenze erhöht sich von 520 Euro im Monat auf 538 Euro im Monat.

6. Azubis, aufgepasst!

Azubis, die ihre Ausbildung im Jahr 2024 starten, dürfen im ersten Jahr mit einem monatlichen Gehalt von 649 Euro rechnen. Im zweiten Jahr steigt das Grundgehalt auf monatlich 766 Euro und im dritten Lehrjahr auf 876 Euro im Monat.

7. Mehr Sozialhilfe und Bürgergeld

Wer hat eigentlich Anspruch auf Sozialhilfe und Bürgergeld? Anspruch auf Sozialhilfe, also Hilfe zum Lebensunterhalt oder zur Grundsicherung im Alter, haben Menschen, die aufgrund ihres Alters oder wegen einer Krankheit nicht mehr arbeiten können. Anspruch auf Bürgergeld, das ist die Grundsicherung für Arbeitssuchende, haben Menschen, die trotz Bemühungen keinen Job finden oder mit ihrer Arbeit so wenig verdienen, dass sie davon nicht leben können. 2024 wurden Sozialhilfe und Bürgergeld um rund 12 % erhöht, um die Inflation auszugleichen:

  • Alleinstehende erhalten 563 Euro anstatt 502 Euro.
  • Paare beziehen 506 Euro statt 451 Euro.
  • Volljährige in Einrichtungen erhalten 451 Euro anstatt 402 Euro.
  • Jugendliche von 14 bis 17 Jahren bekommen 471 Euro statt 420 Euro.
  • Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren kriegen 390 Euro anstatt 348 Euro.
  • Kinder von 0 bis 5 Jahren erhalten 357 Euro statt 318 Euro.

8. Restaurantbesuche werden teurer

Vielleicht hast du schon bei deinem letzten Restaurantbesuch gemerkt, dass die Rechnung nach dem Essen etwas höher war als die letzten Male. Das liegt daran, dass die „normale“ Mehrwertsteuer wieder eingeführt wurde. Während der Corona-Pandemie wurde die Mehrwertsteuer in Restaurants auf 7 % reduziert. Ab 2024 liegt die Mehrwertsteuer wieder bei 19 %.

9. Die Rente soll erhöht werden

Es gibt zwar noch keinen festen Entwurf, aber es ist geplant, dass die Rente ab dem 1. Juli 2024 um 3,5 % erhöht werden soll. Letztes Jahr wurde die Rente im Osten um 5,86 % erhöht und im Westen um 4,34 %. Diese unterschiedlichen Erhöhungen im Osten und Westen wird es übrigens in Zukunft nicht mehr geben, denn es soll ein einheitlicher Wert eingeführt werden. 

Tipp: Es ist äußerst wichtig, sich früh genug um die Rente zu kümmern, denn viele Rentner erhalten im Durchschnitt lediglich 1.084 Euro Rente. Rentnerinnen erhalten im Durchschnitt sogar nur 832 Euro. Das ist nicht viel! Wenn du mehr über Altersvorsorge lesen möchtest und erfahren willst, wie du deine Rentenlücke schließen kannst, haben wir ein paar interessante Blogbeiträge für dich: „Mehr Rente, weniger Lücke: Wie Frauen für ihr Alter vorsorgen können“, „Entspannte Finanzen – jetzt und im Alter mit Jana von Finanzfriede“ und „Dein Geld sparen oder investieren? Unsere Tipps für den richtigen Weg“.

10. Wichtiges Update für Kfz-Versicherte

Die Kfz-Versicherungsprämien steigen dieses Jahr um mindestens 10 %. Der Grund dafür ist die Inflation. Aber warum? Durch die Inflation steigen die Kosten der Ersatzteile und Reparaturen. Deshalb müssen die Kfz-Versicherungen ihre Prämien erhöhen und das kriegst du leider zu spüren.

Zusammenfassung

Das Jahr 2024 bringt viele finanzielle Veränderungen mit sich. Positiv können unter anderem die Erhöhungen des Grundfreibetrags, des Kinderfreibetrags, des Mindestunterhalts und des Eigenbedarfs sein. Auch Arbeitnehmer:innen profitieren von steigendem Mindestlohn und höheren Minijobgrenzen. Azubis dürfen sich über erhöhte Mindestvergütungen freuen. Sozialhilfe und Bürgergeld wurden angehoben, um die Inflation auszugleichen. Jedoch gibt es auch negative Aspekte, wie die wieder eingeführte normale Mehrwertsteuer in Restaurants, was zu höheren Restaurantpreisen führt. Zudem steigen die Kfz-Versicherungsprämien aufgrund der Inflation um mindestens 10 %. Eine geplante Rentenerhöhung ab Juli 2024 wird zwar erwartet, ist aber noch nicht in trockenen Tüchern.

Fazit

Je nach deiner Lebenssituation kannst dich über einige positive Entwicklungen freuen. Die negativen Tendenzen – und sei es auch nur die starke allgemeine Inflation – machen sich aber sehr unangenehm bemerkbar. Falls du dich noch nicht um deine Altersvorsorge gekümmert hast, raten wir dir unbedingt, es jetzt zu tun.